Treffen der Heimatortsgemeinschaft Weprowatz am 29. März 2015 in Backnang

Der 1. Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Weprowatz, Heinz Kaldi, begrüßte etwa 30 Weprowatzer Landsleute sehr herzlich. Das Treffen wurde gemeinsam mit dem Bratwurstessen der Landsmannschaft der Donauschwaben Ortsverband Backnang im Kath. Gemeindezentrum St. Johannes abgehalten. Auswärtige Besucher kamen aus Zirndorf, Karls­ruhe und Waiblingen.

 

   Er informierte die Weprowatzer Landsleute über die wichtigsten Ergebnisse der Sitzung des Heimatortsausschusses (siehe Artikel Sitzung des Heimatortsausschusses), die am gleichen Tag von 10 – 11.30 Uhr stattgefunden hat.

 

   Nach dem wohlschmeckenden Mittagessen – von einem Team gefertigte Bratwürste nach altem Rezept mit Kartoffelsalat und Meerrettich wurden von dem eingespielten Küchenteam, das überwiegend aus Weprowatzer Landsleuten besteht, zubereitet und serviert – wurde ein kleines Programm zur Unterhaltung angeboten. Der Vortrag des Kreisvorsitzenden der Donauschwaben, Richard Harle, über die Donauschwaben, die Heimatortsverbände und die Familienforschung wurde von Tänzen der donauschwäbischen Tanz- und Trachtengruppe Backnang eingerahmt.

 

Richard Harle teilte mit einem Ulaker – einem einfachen bunden Taschen­messer aus der alten Heimat – einen Apfel, der neben dem Fruchtfleisch den wichtigen Inhalt Kerne beherberge, die Bezug zu Wurzel, Stamm und Früchte des Apfelbaumes haben. Ein Auszug aus seinem Vortrag:

 

     „Der Ausgangspunkt ist die im Jahre 1683 gescheiterte türkische Bela­gerung von Wien. Sie wollten den „Goldenen Apfel“, wie sie Wien nannten, erobern. Danach entstand die Idee, das neugewonnene Gebiet in der Pannonischen Tiefebene zu besiedeln. Die „Pflanzung des Apfel­baumes der Donauschwaben“ begann. Die Wurzeln bildeten die drei großen Schwabenzüge. Von 1722 bis 1920 wuchs der „Stamm des Baumes“. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Gebiet der Donauschwaben in drei Länder aufgeteilt: Ungarn, Jugoslawien und Rumänien, was die gemeinsame Basis und Geschichte, unsere Wurzeln zerrissen hat. Dies führte schließlich 1944/45 zum Verlust und Untergang der donau­schwäbischen Heimat. Flucht, Verfolgung und Vertreibung sowie Ver­nichtung in den Todeslagern drohte den Volksstamm der Donauschwaben auszulöschen. Ein Teil folgte dem Fluchtaufruf und zog mit Pferd und Wagen Richtung Westen. Aus den ehemaligen Dorfgemeinschaften ent­standen neue Schicksalsgemeinschaften von überlebenden Donau­schwaben. Daraus entwickelten sich die Heimatortsgemeinschaften, ein Neubeginn war möglich.

 

     Und wie steht es mit dem donauschwäbischen Apfelbaum? Er ist nicht abgestorben, er ist nicht verdorrt. Er lebt und hat Früchte getragen. Wir sind heute die tragenden Äste und unsere Nachkommen sind die Früchte dieses Apfelbaumes. Und jeder Mensch will wissen, wer er ist und woher er kommt.

 

     Für die jungen und jung gebliebenen Donauschwaben ist in der digitalen Welt ein unermessliches Potential der Herkunfts- und Familienforschung vorhanden. Die Geschichte der Donauschwaben ist vielfältig und interessant.“

 

Der Alleinunterhalter Toni Steer sorgte mit seiner Musik für gute Stimmung. Nach Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag aus.