Treffen der Heimatortsgemeinschaften Weprowatz und Batsch am 11. Mai 2013 in Sindelfingen
Der 1. Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Weprowatz, Heinz Kaldi, begrüßte die Batscher und Weprowatzer Landsleute und Frau Mojem sehr herzlich. Leider konnten der Ehrenvorsitzende Sepp Keßler der HOG Weprowatz und der Vorsitzende Lorenz Urich der HOG Batsch aus gesundheitlichen Gründen am Treffen nicht teilnehmen. Er liest die schriftlichen Grüße von Sepp Keßler vor: „Ich grüße alle Weprowatzer und wünsche euch einen schönen Tag. Mir geht es nicht so gut wie es sein sollte und kann deshalb auch nicht kommen. Mich freut es, dass ihr alle so weitermacht. In Gedanken bin ich bei euch und grüße euch recht herzlich. Josef Keßler, Zirndorf". Heinz Kaldi wünschte beiden alles Gute.
Frau Henriette Mojem hatte sich wieder bereit erklärt, die Ansprache zu übernehmen. Sie berichtete über den Wechsel im Amt des Vorsitzenden des Vereins „Haus der Donauschwaben" in Sindelfingen und führte aus:
„Der Vorsitzende Herr Otto Walker ist nach schwerer Krankheit am 28. Dezember 2012 verstorben. Mit großer Trauer, Hochachtung und tiefer Dankbarkeit haben wir Abschied genommen. Zwölf Jahre lang hatte er das Amt des Vorsitzenden des Vereins „Haus der Donauschwaben" inne. Das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen lag ihm sehr am Herzen. Er hat zahlreiche Baumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen. Der Umzug und die Neueinrichtung der Bibliothek sowie die fachgerechte elektronische Erfassung des gesamten Bibliotheksbestandes fielen ebenso in seine Amtszeit wie die Sanierung des Flachdaches, die Überdachung des Ehrenhofes, die Einrichtung eines Jugendraumes oder die Neubestuhlung des Festsaals. Seine Geradlinigkeit und Herzenswärme brachten ihm großen Respekt und tiefe Zuneigung ein. Wir werden ihn in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.
Und wie geht es jetzt in Sindelfingen weiter? Gut, sehr gut sogar. Am 8. April 2013 fand die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen statt. Es wurde der frühere baden-württembergische Innenminister Heribert Rech MdL einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Heribert Rech wurde 1950 in Östringen in Baden geboren. Seine Eltern kamen aus Parabutsch in der Batschka. Er studierte Jura und war danach viele Jahre als Rechtsanwalt tätig. 1992 wurde er Landtagsabgeordneter, später Staatssekretär im Innenministerium, danach Innenminister. Während der ganzen Zeit war er Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler – eine Tätigkeit, die er sehr gerne und sehr erfolgreich ausübte. Bei seiner Vorstellung sagte er: „Ich bin bereit, dem Haus der Donauschwaben in Sindelfingen und den Donauschwaben insgesamt zu dienen und ich bin bereit, den Heimatvertriebenen etwas zurückzugeben." Herr Rech ist bestrebt, das Haus der Donauschwaben im Sinne von Otto Welker weiterzuführen. Dazu sagte er: „Das Haus der Donauschwaben ist das geistige, kulturelle und emotionale Zentrum der weltweit verstreut lebenden Donauschwaben. Der Geist, der diesem Hause innewohnt, wird die Gemeinschaft auch in Zukunft tragen." Die Bestandssicherung und der Brückenschlag in die Zukunft, der weitere Ausbau des Hauses mit seiner wertvollen Spezialbibliothek als internationales donauschwäbisches Forschungszentrum und die Förderung der Kulturarbeit werden Schwerpunkte seiner Arbeit sein. Dazu wünschen wir ihm neben Gesundheit und Schaffenskraft viel Glück und Erfolg und Gottes reichen Segen."
Heinz Kaldi bedankte sich bei Frau Mojem für den interessanten Vortrag, für die Vorbereitung und Organisation des Treffens und überreichte ihr ein Blumengebinde.
Weiter informierte er über den Stand der Gedenkstätte und des Deutschen Friedhofs in Weprowatz und über die Reise nach Weprowatz vom 22. bis 28. August 2013.
„Vojin Mitrić hat die Gedenkstätte gepflegt, hat sie an Allerheiligen mit Blumen geschmückt, die nachgesetzten Bäume gegossen, den Rasen gemäht und den Wildwuchs vernichtet und sendet über die erledigten Arbeiten jeweils Bilder per e-mail zu. Dafür gilt ihm unser herzlicher Dank. Bei unserem Besuch im August werde ich ihm ein entsprechendes Präsent überreichen.
Durch Vermittlung von Herrn Beck haben wir zwei Hotels in der Innenstadt von Sombor gebucht. Wir werden wieder über Wien nach Sombor fahren und am Samstag und am Kirchweihsonntag in Weprowatz sein."
Anschließend fand das Totengedenken im Ehrenhof, dem großen symbolischen donauschwäbischen Zentralfriedhof für alle Toten, besonders aber für jene, die keine würdige Ruhestätte gefunden haben, statt. Manfred Kessler und Günther Weißbarth stellten eine schöne Blumenschale vor der Gedenktafel nieder. Gleichzeitig wurde das Glockengeläut der Kirche von Weprowatz von einem Tonträger abgespielt. Frau Mojem sprach Gedenkworte und Gebete. Mit dem gemeinsamen Lied „Großer Gott wir loben dich" endete die Feier.
Vor dem Mittagessen wurde noch ein Gruppenfoto gemacht. Nach dem Mittagessen fand die Sitzung des Vorstandes der HOG Weprowatz statt. Das Kuchenbüfett mit selbstgebackenem Kuchen lud am Nachmittag zur Kaffeestunde ein.
Da die Besucherzahlen dieses Jahr so stark zurück gegangen sind, wird es weitere Treffen in Sindelfingen nicht mehr geben. Viele der Erlebnisgeneration unserer Landsleute können infolge ihres fortgeschrittenen Alters leider nicht mehr nach Sindelfingen kommen.